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Michele Bordone-Antonio Accattatis

Filobus a Torino
(Veröffentlichung in italienischer Sprache)

2014, ATTS editore

BUCH VERGRIFFEN

Das zwischen 1931 und 1980 betriebene Turiner O-Busnetz wurde während seines fast fünfzigjährigen BestehensFT1 gegenüber dem 
restlichen ÖPNV-Netz immer als absolute Randerscheinung angesehen. Der O-Bus hat es in der Stadt unter der Mole nie zu einer gewissen Popularität und vorteilhaften Entwicklung gebracht, wenn man mal von dem kurzen Zeitraum unmittelbar vor und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg absieht, als vermehrt Projekte zur Schaffung neuer O-Buslinien auf den Tisch kamen. Aber die offensichtlichen Schwierigkeiten bei der Fahrzeug- und Ersatzteilbeschaffung während des Krieges und die mangelhaften Stromversorgung unmittelbar nach dem Krieg haben es nie dazu kommen lassen, dass sich dieses Verkehrsmittel im Turiner Raum angemessen entwickeln konnte. Die massive Zuwanderung von Arbeitskräften aus Süd- und Nordost-Italien hat dann in den Jahren des Wirtschaftswunders dazu geführt, dass es in Turin zu einer chaotischen und ungesteuerten Stadtentwicklung kam, die eine starke Nachfrage nach Anbindung der neuen Stadtteile am Stadtrand in Gang setzte. Aufgrund des Fehlens weitsichtiger umfassender Planungen wurde diese Anbindung dann kurzerhand mit Autobuslinien hergestellt, wodurch das O-Busnetz im Verhältnis sowohl zu anderen italienischen Städten wie Rom Mailand oder Bologna, wie aber auch in Bezug auf den Rest Europas, immer sehr eingeschränkt blieb. Nachdem sich dann 1978 im Bereich des ÖPNV die Linie der Verdieselung durchgesetzt hatte, wurden auf Beschluss der Stadtverwaltung auch noch die letzten O-Buslinien abgeschafft, obwohl sich das Verkehrsmittel seit den 30er Jahren aufgrund seiner Geräuscharmut, seiner optimalen Anfahrleistungen im städtischen Verkehr als sehr wirtschaftlich und umweltfreundlich erwiesen hatte.

Zur Abschaffung des O-Busbetriebs in Turin hat wohl letztendlich ausschlaggebend der obsolete Zustand der eingesetzten Fahrzeuge geführt, die größtenteils schon über ein Viertel Jahrhundert alt waren, und von denen einige der dreiachsigen Wagen sogar noch aus den 40er Jahren stammten. Damals wäre eine Erneuerung des kompletten O-Bus-Fahrzeugparks nötig gewesen, aber Stadt und Verkehrsbetriebe (ATM) waren inzwischen darauf eingeschworen, mit den entsprechenden Investitionsmitteln ein neues Rasternetz mit Stadtbahn einzuführen, wobei die bestehenden O-Buslinien auf dem "Altar der Modernität" zu opfern waren.

FT2Das in der Reihe “I quaderni di Tranvai” erschienene Buch “Filobus a Torino” berichtet von der Netz- und Linienentwicklung und der Geschichte der Oberleitungsbusse, die auf Turins Straßen eingesetzt waren. Siebzig zum größten Teil bisher unveröffentlichte Schwarzweiß- und Farbfotos bereichern den Textteil und werden durch Fahrzeugskizzen und –tabellen ergänzt, die für den O-Bus-Fan weitere wichtige Details liefern. Außerdem trägt eine Netzkarte, sowie einige wiedergegebene historische Zeitungsartikel dazu bei, dass sich der Leser ein umfassendes Gesamtbild über den Einsatz dieses Verkehrsmittels in der Stadt unter der Mole machen kann.