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KURZE FAHRZEUGGESCHICHTE

Bei genauem Hinsehen deuten nur wenige Details darauf hin, dass es sich bei den Beiwagen der Superga-Zahnradbahn um die ältesten noch im regulären Liniendienst eingesetzten Schienenfahrzeuge handelt. Als Baujahr ist 1884 anzugeben, also das Jahr, in dem die Bergstrecke Sassi-Superga eröffnet wurde, die damals mit dem von Agudio erfundenen Seilantriebsystem betrieben wurde. Unglaublich, dass der im GTT-Museum neben dem Fahrkartenschalter im Zahnradbahnhof Sassi ausgestellte Pferdetramwagen 197 (Baujahr 1880) nur vier Jahre älter ist. Nach 130 aktiven Betriebsjahren versehen die offenen Sommerwagen D13 und D14 als einmalige Hinterlassenschaft der ehemaligen Agudio-Standseilbahn noch immer vortrefflich ihren Dienst (die einstigen Antriebswagen dagegen wurden 1934 verschrottet). Ursprünglich gehörten zum Rollmaterial auch zweiachsige Beiwagen (wie z.B. der urtümliche D15, der sich ganz ohne Dach präsentierte). Heute können die Überbleibsel dieser Wagen in den Arbeitsloren S21 und S22 ausgemacht werden. Bei der Erneuerung des Fahrzeugparks 1934 entschied sich die ATM dafür, die vorhandenen vierachsigen Beiwagen (d.h. die beiden offenen Sommerwagen D13 u. D14 und die beiden geschlossenen Winterwagen D11 u. D12) aufzuarbeiten und weiterzuverwenden. Das geschah aber erst, nachdem man pro Wagen ein Zahnrad eingebaut hatte, das das Bremsen bei Bedarf auch mit Hilfe der neuen Zahnstage vom Typ Strub garantierte. Während die erhaltenen Beiwagen heute nur noch auf der Zahnradstrecke unterwegs sind, wurden sie früher viel freizügiger eingesetzt. So konnten die Fahrgäste bis in die unmittelbare Nachkriegszeit hinein von Piazza Castello bis nach Superga ohne Umsteigen durchfahren. Die Beiwagen wurden dazu an die Züge der anfangs dampfbetriebenen (1949 stillgelegten) Überlandstraßenbahn nach Brusasco angehängt und im Bahnhof Sassi (dessen Gleise ursprünglich ca. 100 m näher an Corso Casale heranreichten) durch einen Verschubwagen auf die Superga-Strecke umgesetzt, wo sie dann bis 1934 von den Agudio-Lokomotiven und ab 1935 von den Zahnradtriebwagen den Berg hinaufgeschoben wurden. Auch wenn die im Jahre 2000 von einer Spezialwerkstatt grundsanierten Wagen im Laufe der Jahrzehnte ihr Aussehen praktisch nie wirklich verändert haben, lassen nur wenige Details ihr wahres Alter erkennen. Dazu gehören die ungewöhnlichen Speichenräder, die alten Emailleschilder, die freiliegenden Metallrippen, sowie die Fenster und offenen Plattformen. Gegenwärtig werden noch alle Beiwagen regelmäßig eingesetzt, die Winterwagen das ganze Jahr über, die offenen nur wenn nach Sommerfahrplan gefahren wird (Mai-September).

d13s

TECHNISCHE DATEN

- Länge: 10.202 mm
- Breite: 2.340 mm
- Höhe: 2.900 mm
- Gesamtgewicht: 13.750 Kg
- min. Kurvenradius: 15.000 mm
- Drehgestelltyp: Snos
- Hersteller des Wagenkastens: Agudio
- Farbe: rot/weiß
- Anzahl der Türen: 4 (Umsetzgitter)

BEFÖRDERUNGSKAPAZITÄT

- Sitzplätze: 44
- Stehplätze: 31
- Dienstplätze: 1
- Plätze insgesamt: 76