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“Historical Tramways as Common Heritage of Europe”

Straßenbahnen haben für die Entwicklung des Nahverkehrs in den europäischen Städten und folglich auch für deren wirtschaftliches Wachstum eine unentbehrliche Rolle gespielt. Historische Straßenbahnen können daher als Zeugnisse der Industriearchäologie und mithin als geschichtlich-kulturelles Erbe Europas betrachtet werden.

Das Kooperationsnetz HISTRAM ist am 9. Juni 2007 anlässlich der ersten, von der ATTS veranstalteten internationalen Tagung gegründet worden. Zu den Gründungsmitgliedern gehören außer der ATTS drei Vereinigungen aus wichtigen europäischen Städten, nämlich aus München, Stockholm und Rotterdam. Histram ist für die ATTS und unsere Stadt eine einmalige Gelegenheit, die italienischen Oldtimertrams auf europäischer Ebene bekannt zu machen.

Die Idee zu diesem Projekt ist für die ATTS ursprünglich aus der Notwendigkeit entstanden, weitere historische Triebwagen aus anderen Städten für die Einrichtung eines „fahrenden Trammuseums“ in Turin ausfindig zu machen. Allerdings geht das Aufgabenfeld, das HISTRAM verfolgt, weit über die spezifischen Interessen der einzelnen Mitgliedsvereinigungen hinaus, da es nationale Grenzen aufgebrochen hat. HISTRAM definiert sich nämlich als Netz der Zusammenarbeit zwischen europäischen Vereinen und Museen, denen die Würdigung historischer Trambahnen als gemeinsames, erhaltens- und förderungswürdiges kulturelles Erbe am Herzen liegt. So hat die Zusammenarbeit von Vereinen aus verschiedenen Ländern Europas mit der Förderung des kulturellen Austauschs einen weiteren Aufgabenbereich für das Projekt geschaffen. Die Straßenbahn wird so auch im übertragenen Sinn zum „Transportvehikel“ von Kultur und Geschichte in unseren Städten.

Da es sich um ein Kooperationsnetz handelt, arbeiten die Partner gemeinsam an der Aufgabe, Triebwagen, Unterlagen und all jene Gegenstände, die irgendwie mit der Geschichte der Trambahn zu tun haben, zu erhalten und aufzuarbeiten. Außerdem tauschen die Partnerorganisationen untereinander Fachkenntnisse zur Restaurierung und Pflege der Wagen aus, um so ein gemeinsames Kulturgut zu erhalten.

Der größte Teil der Mitgliedervereine und -museen sind gemeinnützige, nicht auf Gewinn ausgerichtete Körperschaften, und damit stützt sich auch die Tätigkeit von HISTRAM überwiegend auf den ehrenamtlichen Einsatz der aktiven Vereinsmitglieder, sowie auf Spenden und Zuwendungen, die die einzelnen Vereine für ihre Projekte erhalten.

Bis heute ist schon Wichtiges geleistet worden. Die Gründung des Kooperationsnetzes setzte nicht nur die gegenseitige Würdigung der Vereinsarbeit voraus, sondern hat auch zu einzelnen Partnerschaftsverträgen zwischen Mitgliedsorganisationen geführt. Außerdem planen die Partner im Rahmen der Kooperationsvereinbarungen und in engem Kontakt miteinander gemeinsame Initiativen, vor allem zum Erfahrungs- und Ideenaustausch, was sowohl die Verwirklichung gemeinsamer Projekte, als auch die Verbesserung der Vereinsarbeit an den einzelnen Standorten betrifft. Zudem engagieren sich die Vereine, Projekte auf lokaler Ebene zu fördern und neue Partner zu finden. So hat man sich für 2008 das Ziel gesetzt, europaweit, möglichst flächendeckend und kulturell repräsentativ eine ausreichende Anzahl von Vereinigungen anzusprechen, um HISTRAM in die Lage zu versetzen, an Ausschreibungen und Finanzierungsprogrammen der EU teilzunehmen. Diese Mittel würden es dann erlauben, die ersten angelaufenen Kooperationsprojekte konkret in Angriff zu nehmen und die Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.

Die Aufgaben, die sich HISTRAM in Zusammenarbeit mit örtlichen, nationalen und europäischen Stellen gesetzt hat. können in folgenden Punkten zusammengefasst werden:

  • Aufarbeitung und Erhalt: Restaurierungsarbeiten an historischen Fahrzeugen, Erforschung und Dokumentation von Archivmaterialien und Sachgütern, die mit der Straßenbahn in irgendeiner Weise verbunden sind.
  • Tourismus: Sonderfahrten und Veranstaltungen für Touristen und andere Kategorien.
  • Veranstaltungen unterschiedlicher Art: Fahrzeugparaden, Ausschreibungen zu Wettbewerben, thematische Ausstellungen.
  • Kultureller Austausch zwischen den Partnervereinen: Sachgüteraustausch (z.B. von Triebwagen und Ersatzteilen) und Personalaustausch (z.B. von spezialisierten Fachkräften)
  • Schulische und berufliche Bildung: Lehrgänge in Zusammenarbeit mit Fach- und Berufsschulen, Unterrichtsbesuche und Schulführungen
  • Fachausbildung: Fortbildungsveranstaltungen für die in den Werkstatt- und Arbeitsgruppen aktiv tätigen Vereinsmitglieder (z.B. Fachkurse für Aufarbeitungstechniken, Kommunikationstechniken bei Führungen)
  • Forschung und Recherche: Erforschung der technischen und geschichtlichen Entwicklung der Straßenbahn und der Städte, in denen diese verkehr(t)en (z.B. das Sammeln von Berichten und Zeitzeugnissen innerhalb der städtischen Verkehrsbetriebe), Zusammenarbeit mit den Universitäten.
  • Kommunikation und Verbreitung: Aufbau einer Internetseite, Veröffentlichung von Informationsmaterialien und Forschungsberichten, gegenseitige Promotionskampagnen zwischen Vereinen und Städten.
  • Sponsoring und Schirmherrschaften: dieses Vorhaben zielt darauf ab, von öffentlichen Stellen und privaten Sponsoren offiziell zugesicherte Unterstützung zu erhalten.